Domaine de la Romanée Conti, Vosne-Romanée

Die Verwaltung des Weinguts befindet sich mitten in Vosne-Romanée. Ein schmiedeeisernes Tor mit dem legendären Schriftzug "Domaine de la Romanée-Conti" weckt Erinnerungen an schöne Stunden, doch befinden sich die Kellerräume einige Meter von diesem Gebäude entfernt.
Auf diesem Planeten wird es kaum einen spannenderen, erwartungsvolleren Gang geben als jenen mit Herrn Noblet (dem Kellermeister) und den Verwaltern Roch und de Villaine von der Domaine zu den Kellergebäuden, die sich in einer gepflegt-unspektakulären Lage neben der Kirche befinden.

Mein Besuch auf diesem Weingut war aus verschiedenen Gründen interessant. Auf der einen Seite sah ich die Geräte im Keller (Presse etc.), was meine Erwartungshaltung bei anderen Weingütern zu definieren half, andererseits war die Fassprobe vom Echézeaux bis zum La Romanée-Conti sehr lehrreich. Besonders deutlich wurde der Unterschied zwischen dem kraftvollen Richebourg und - in einer eigenen Klasse - La Romanée-Conti, dessen orientalische Würze in einen sanften, vollen, enorm lang nachklingenden Körper eingebunden war. Das "Probenprogramm" umfasste zuerst die Fassproben, und danach fünf Weine aus fünf Jahrzehnten, blind verkostet. Hierbei kam es nicht darauf an, die Schönheit der Weine zu loben, sondern um die Argumentationskette, warum es sich um jenen Wein aus einem bestimmten Jahrgang handeln müsste. Nun gut, mit ein bisschen Glück stimmte bei uns immer entweder das Jahr oder die Lage, so dass wir mit erhoben Haupt die geweihten Hallen verlassen konnten.
Zur Verkostung (alle Weine wurden für uns geöffnet) gab es La Romanée St.-Vivant 1991, Grands-Echézeaux 1982, Grands-Echézeaux 1979, Richebourg 1964, La Romanée-Conti 1956.