Domaine Robert-Denogent, Fuissé

Auf die Domaine Robert-Denogent sind wir 1994 im Bistrot "Le Gourmandin" in Beaune aufmerksam geworden. Mit einer mächtigen Eindrittel-Mehrheit hatte ich mich gegen meine beiden Tischgenossen und einen der üblichen Chassagne-Montrachets durchgesetzt - meine Argumentation, daß der Sommelier, der einen 1947er Moulin-Touchais im offenen Ausschank anbietet, auch bei der Auswahl des einzigen Pouilly-Fuissés Kennerschaft beweisen würde, wurde glücklicherweise nachvollzogen. Wir entschieden uns für den 1992er Pouilly-Fuissé Cuvée Claude Denogent und dieser bewirkte unmittelbar ein Anheben unserer Mundwinkel - ein Volltreffer, und wir hatten einen neuen Winzer für uns entdeckt.

Die Grundlage für das hohe Qualitätsniveau der Domäne liegt im hohen Rebalter sowie der schonenden Weinbereitung begründet. Das durchschnittliche Alter seiner Reben übersteigt z.B. bei seinem Pouilly-Fuissé La Croix 50 Jahre und erbringt Erträge, die selbst in vollreifen Jahren unter 40 hl\ha liegen (an der Côte de Beaune sind auch in Renommierlagen 60 hl\ ha üblich). Die Reben seiner Cuvée Claude Denogent wurden vor 1921 gesetzt, und hier liegen die Erträge unter 20 hl\ha. Die Weine erfahren durch Jean-Jacques Robert einen äußerst schonenden Ausbau. Er verwendet ausschließlich "levures indigènes", eigene Hefen, die eine mehrmonatige Gärung unterstützen. Bei den 1996ern der Domaine Robert-Denogent haben wir recht ausgeprägte Unterschiede festgestellt: Der Mâcon-Solutré sowie die Pouilly-Fuissés La Croix und Les Reisses sind relativ schlank und säurebetont-rassig. Deutlich gehaltvoller und konzentrierter ist die Cuvée Claude Denogent. Diese ist wegen ihrer Fülle bereits jetzt recht zugänglich, die anderen Weine benötigen noch etwa 1-2 Jahre in der Flasche. Neben Michel Forest und der Domaine Ferret (ab 1992) ist dies für mich eine der wenigen wirklich bemerkenswerten Domänen des Mâconnais.

Preis: ca. 18,- DM für den Mâcon-Solutré, 25 - 37 DM für die Pouilly-Fuissés.