Das Château de Bussy-Rabutin ist in jeder 
        Beziehung hübsch. Klein, nicht ganz auf Hochglanz 
        renoviert, was seinen Charme eher erhöht und umgeben 
        von einem wunderschönen Park. Auch was sein Inneres 
        betrifft hatten wir Glück. Durch eine, - offensichtlich 
        unbeabsichtigt - offene Terrassentür betraten wir 
        das Gebäude und hatten es schon zur Hälfte besichtigt, 
        bis uns die Führerin mit der Gruppe über den 
        Weg lief, erst etwas böse schimpfte, uns schließlich 
        aber doch alleine weitergehen ließ.Ein früherer Besitzer, Roger de Rabutin, war ein etwas lästerlicher Schriftsteller zur Zeit Ludwigs XIV., der ein Jahr in der Bastille absitzen mußte und danach auf Bussy verbannt wurde. Vom Hofe verbannt, tapezierte er die Wände der Hauptzimmer mit Poträts von Persönlichkeiten seiner Zeit.  | 
   
        Ganz gelassen nahm Herr de Rabutin weder seine Verbannung 
        noch die Untreue seiner Geliebten, die ihn während 
        seiner Zeit in der Bastille schnell vergessen hatte. Anzügliche 
        Wahlsprüche auf manchen Bildern und besonders eine ganze 
        Serie von Sprüchen gegen seine ehemalige Geliebte 
        im "Kriegherrenzimmer" zeugen davon.Als ehemalige Festung ist das Château noch von einem Burggraben umgeben, wie das Bild auf der rechten, eine Spiegelung im Wasser, zeigt. Wenig empfehlenswert scheint die Auberge gegenüber dem Eingang zum Château. Unsere belegten Baguettes gaben zwar keinen Anlaß zur Klage. Neben uns hatten sich aber zwei Französinnen zum Mittagsmenu entschlossen, ihre Kommentare über das Essen bis hin zum Kaffee unterhielten uns eine ganze Weile ausgezeichnet. Etwas konnten wir dann noch aus eigener Ansicht leicht bemängeln: Wir hatten draußen gesessen, bevor wir dann das Schloß besichtigten. Als wir nach gut einer Stunde wieder vorbeikamen, stand der Käse der beiden unzufriedenen Damen, die längst gegangen waren, tatsächlich immer noch in der prallen Sonne.  |